Was ist eine GTIN?

GTIN ist die Abkürzung für Global Trade Identification Number. Vor der Einführung der Bezeichnung GTIN, wurde diese EAN genannt (European Article Number).

Eine GTIN wird dazu genutzt um eine weltweite eindeutige und überschneidungsfreie Identifikation von Dienstleistungen und Produkten sicherzustellen. Dies ist oft anhand der Namen der Produkte nicht eindeutig, da sich viele Produktnamen ähneln. Auch verwenden oft verschiedene Teilnehmer anhand der Lieferkette unterschiedliche Produktnamen. Mit der GTIN können Produkt eindeutig identifiziert werden.

GTINs können auch elektronisch übermittelt werden. So dienen GTINs bei dem elektronischen Datenaustausch, auch EDI genannt, auch zur eindeutigen Identifikation von Produkten bei Bestellungen, Rechnungen und Lieferscheinen.

Wie sieht eine GTIN aus?

Eine GTIN ist eine Nummer die 8-stellig, 12-stellig, 13-stellig oder 14-stellig sein kann. Die unterschiedlichen Klassen werden im nächsten Beitrag genau erklärt. Die GTIN auf den Produkte, Lieferscheinen oder Bestellungen selbst sind sogenannte Strichcodes (auch Barcodes genannt). Dies sind vertikale Striche in denen die GTIN codiert ist. Durch die Codierung sind die vertikalen Stricke unterschiedlich dick und haben einen unterschiedlichen Abstand.

Dies erfolgt über eine sogenannten Strichcode-Generator. Die GTIN können in der Form des Strichcodes mittels eines Gerätes zur Lichtabtastung gelesen werden. Unter dem Strichcode ist oft (aber nicht zwingend) die GTIN als Ziffern abgedruckt. Dies ist dazu da, falls die Lichtabtastung des Strichcodes nicht funktioniert. So können die GTIN manuell eingegeben und nachvollzogen werden.

ean oder jan oder isbn
Bild: GTIN, Quelle: Merchant Center von Google

Diese Art von GTIN (siehe Barcode oben!) findest du auf Artikeln, die entweder in Europa oder Japan verkauft werden, sowie auf weltweit verkauften Büchern. Hierbei handelt es sich um die 13-stellige Nummer unter dem Barcode:

Was steckt hinter dem GTIN Code?

Um eine GTIN generieren zu können muss das Unternehmen das die GTIN anfordert, erst einmal eine GTIN-Basisnummer und eine sogenannte GLN Global Location Number haben, die dem Unternehmen eindeutig zugeordnet werden kann. Diese findet sich dann in allen GTINs wieder.

Beispiel:
Basisnummer: 8563465
GLN: 8563465000005

Die Basisnummer kommt von der GS1 und hat in er Regel 7-9 Stellen. Dabei sind die ersten drei Stellen der GS1 Basisnummer immer das Länderpräfix, als der Bezug auf das in der die GTIN vergeben wurde. Die letzte Ziffer ist die sogenannte Prüfziffer. Die Nummer dazwischen (hier als Nuller dargestellt) ist der sogenannte Lokationsbezug und hat in der Regel 3-5 Stellen. Insgesamt hat die GLN also 13 stellen.
Die GLN und Basisnummer ist nun die Basis für die Bildung von GTINs.

Bei der Bildung der GTIN kommt als erstes die GS1 Basisnummer, dann der Artikelbezug und als letztes dann die Prüfziffer. Die Prüfziffer wird durch die Prüfzifferberechnung von GS1 erstellt.

So kann eine Global Trade Identification Number aussehen: 8563465501523

Bei dieser Beispiel GTIN ist die 8563465 die Basisnummer, die 50152 die Artikelnummer und die 3 die Prüfziffer.
Als Beispiel wurde jetzt hier eine 13-stellige GTIN dargestellt. Da diese die am meisten genützte und gängigste GTIN ist. Es gibt noch andere GTIN Klassen mit 8, 12 und 14 Stellen. Diese sind wie folg aufgebaut:

8-stellige GTIN:
Hier wird statt der Basisnummer ein GS1-8 Präfix verwendet, das sind eine oder zwei Ziffern, die sich auf die Basisnummer bezieht. Dann kommt hier ebenfalls der Artikelbezug, also die Artikelnummer und dann die Prüfziffer. In unserem Beispiel würde die GTIN wie folgt aussehen: 85501523

12-stellige GTIN:
Die 12-stellige Nummernfolge ist die nordamerikanische Variante und wird auch nur dort genutzt. Hier ist die Basisnummer 6-9 Ziffern lang. Die Artikelnummer, also der Artikelbezug, ist daher variabel. Die letzte Ziffer ist die Prüfziffer.

14-stellige GTIN:
Die 14-stellige Ziffernfolge ist eine GTIN mit einem Indikator 1-8, mit der Verpackungshierarchien gebildet werden können. Hier steht also vor der eigentlichen 13-stelligen GTIN noch ein Indikator. Dieser muss die Ziffern 1-8 haben. Die 9 ist für eine variable Handelseinheit wie Gewichtsware vorgesehen.
Eine 13-stellige EAN mit einem Indikator würde dann wie folgt aussehen. Wir verwenden hierzu wieder unser Beispiel: 28563465501523
Indikator: 2

Basisnummer: 8563465
Artikelbezug / Artikelnummer: 50152
Prüfziffer: 3

Je nach Klasse kann dann eine bestimmte Menge an GTINs generiert werden. Bei der 13-stelligen GTIN sind das bis zu 100.000 GTINs.

GTIN-Arten in der Übersicht

Die Länge von GTINs richtet sich nach der Art des Produkts und nach dem Ort, an dem das Produkt verkauft wird. Im Folgenden findest du eine Übersicht der verschiedenen GTINs, mit denen du es zu tun haben könntest:

AbkürzungArt des Produkts und OrtLänge der GTIN
UPCin Nordamerika/GTIN-1212-stellige Nummer (8-stellige UPC-E-Codes müssen in 12-stellige UPC-A-Codes umgewandelt werden)
EAN in Europa/GTIN-1313-stellige Nummer
JAN in Japan/GTIN-138- oder 13-stellige Nummer
ISBN für Bücher13-stellige Nummer (ISBN-10-Werte müssen in ISBN-13-Werte umgewandelt werden)
ITF-14für Multipacks/GTIN-1414-stellige Nummer

Ist GTIN und EAN das gleiche?

Bis zum Jahr 2009 gab es die sogenannte EAN. Die European Article Number. Diese wurde vom Vorgängerinstitut der GS1 eingeführt, damit alle Produkte aus dem europäischen Raum mit individuellen Artikelnummern versehen sind. Im Jahr 2009 wurde das Institut von der GS1 abgelöst und die GTIN wurde eingeführt, die Global Trade Identification Number.

Damit sollten alle Produkte global eindeutig identifizierbar sein. GS1 steht dabei für Global Standards 1. Auch heute noch wird der Begriff EAN meist genutzt und nicht der Begriff GTIN. Im Prinzip wird dabei das gleiche gemeint, mit dem Unterschied dass die GTIN nicht wie die EAN nur im europäischen Raum Gültigkeit hat, sondern weltweit.

Woher bekomme ich die GTIN?

GTINs müssen bei GS1 auf der Seite https://www.gs1-germany.de/ean-gtin-barcode/ean-kaufen/ gekauft werden. Diese können auf dieser Seite online gekauft werden. Dabei sind die GTIN einzigartig und eindeutig zuzuordnen. Der Versand der GTIN erfolgt sofort 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Dabei ist die GTIN weltweit gültig. GS1 ist der einzige offizielle Verkäufer von GTINs. Dabei gibt es unterschiedliche Pakete die gekauft werden können.

Wie viel kostet die GTIN?

Es gibt unterschiedliche Faktoren bei den Preisen von GTINs (Siehe hier: EAN/GTIN Barcode kaufen). Dabei gibt es unterschiedliche Pakete die erworben werden können.
Zum einen gibt es den sogenannten SmartStarter1. Dies ist für Unternehmen gedacht welche eine Jahresumsatz bis zu 250.000 € haben. Dabei sind 1-5 GTINs inkludiert. Es können bis maximal 5 GTINs nachbestellt werden. Dabei ist ein Upgrade auf die anderen beiden Pakete möglich. Dieses Paket gilt nur für GTINs, nicht für GLNs oder andere Dienste von GS1. Diese könne auf der Website von GS1 nachgelesen werden.

Mit dem Paket gibt es einen Unternehmenseintrag in die globale Datenbank GEPIR, eine GTIN Manager zur Verwaltung der Produkte, eine Produkteintrag in die globale Datenbank GS1 Registry und der Inhaber des Paketes kann kostenlos Barcodes für die seine Produkte erstellen. Diese Paket hat keine Kosten pro Kalenderjahr, aber eine einmalige Gebühr pro GTIN von 35 Euro.

Das nächste Paket ist das SmartStarter10. Dieses ist für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 250.000 Euro gedacht. Hierbei sind 10 GTINs inkludiert und ein Upgrade auf GS1 Complete ist möglich. In diesem Paket sind GLN inkludiert, aber sonst keine weiteren Leistungen von GS1. In diesem Paket sind die gleichen Leistungen mit dabei wie in dem Paket SmartStarter1.

Dann gibt es das GS1 Complete Paket. Dies ist für alle Unternehmen möglich. Hierbei gibt es drei Paketgrößen: Bis zu 1000, 10.000 oder 100.000 GTINs. Es können weitere Pakete nachbestellt werden. Inkludiert sind alle 23 GS1 Standards die auf der Website von GS1 nachgelesen werden können. Neben den Leistungen aus den anderen Paketen sind hier noch inkludiert ein Zugang zum GS1 Portal, 3 Barcodeprüfungen, Gutschein für Basistraining, persönliche Beratung, kostenfreie Titelnummern für Pressecodierung, GTIN-8 Kurznummern.

Hierbei liegen die Kosten pro Jahr bei 150 Euro und es fällt noch eine einmalige Gebühr in Höhe von 230 Euro an. Dabei erfolgt die Rechnungsstellung immer am Anfang eines Kalenderjahres.

GTIN für das Google Merchant Center erforderlich

Seit dem 16. Mai 2022 muss der Google Shopping Feed eine GTIN, also eine Global Trade Identification Number, enthalten. Alle GTINs der Produkte müssen im Datenfeed unter dem Attribut [gtin] angezeigt werden. Ansonsten werden die Produkte nicht mehr bei Google Shopping aufgelistet. Dies erfolgt aus dem Grund, damit Google mehr Kontrolle und Informationen über die Produkte bekommt, die beworben werden sollen.

Zudem erhöht sich die Qualität des Produktfeeds im Google Merchant Center. Die Produkte werden schneller angenommen bzw. genehmigt. Erst dann können Werbetreibende ihre Google Shopping Anzeigen erstellen und entsprechende Shoppingkampagnen fahren. Lies dazu den Google-Artikel zum Thema Hochwertige Daten!

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Quellen

GS1 Germany
Etikettenwissen Wiki
Google Produktspezifikationen
GTIN [gtin]

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