Design Thinking hat nichts mit „schön-machen“ zu tun
Inside Design Thinking: Gastbeitrag von Mela Chu
Der folgende Beitrag stammt von Mela Chu, Keynote-Speaker und Geschäftsinhaberin der Innovationsberatung BLCKSWN in Köln.
Inhalt
Köln. 11. Mai 2018. „Mela macht was mit Design“. Nein, Mela macht was mit Innovation und Digitalisierung. Design Thinking (DT) hat nichts mit “schön-machen” und dekorieren zu tun, auch wenn im deutschen Sprachgebrauch das Wort Design oft damit verwechselt wird. Und mit der klassischen Vorstellung von Design hat Design Thinking auch nicht viel zu tun außer den – für einen Designer selbstverständlichen Gedanken, den Kunden und seine Bedürfnisse zu betrachten und für ihn etwas zu entwerfen. Der englische Sprachgebrauch nutzt das Wort viel weiter. Im Sinne von ‘etwas gestalten’. Das Leben gestalten, seinen Zeitplan gestalten, seinen Aufgabenbereich gestalten, die Software gestalten, sein Geschäftsmodell gestalten. Selbst das Wort ‘Thinking’ ist nicht ganz treffend, da Design Thinking mehr mit ‘machen’ zu tun hat, als mit theoretisieren und langem, umständlichem Nachdenken. Es geht um das Gestalten und Verändern von etwas. Außerdem hat Gestalten immer mit machen zu tun, etwas bewegen.
Mela Chu / Innovationsberaterin / BLCK SWN
Design Thinking, ist eine Methode und ein Denkansatz, man kann sagen eine Managementphilosophie, die für die Lösung von komplexen Problemen und für die Veränderung oder Entwicklung von Situationen, Produkten, Services und Dienstleistungen sowie Prozessen steht. Sie wird häufig im Umfeld der Innovation und Digitalisierung angewendet. Dieser Lösungsansatz kann aber auch im Bereich der Bildung, der Persönlichkeitsentwicklung oder einem sozialen, gesellschaftsrelevanten Bereich eingesetzt werden, wo es um eine komplexe Fragestellung geht. Immer dann, wenn etwas entwickelt oder verändert werden soll. Als Herangehensweise wird sie meist zu Beginn eines Innovationsprojektes angewendet, um wirklich das Problem und die Bedürfnisse des Nutzers zu verstehen und eine gute Lösung zu finden und bei den Zielpersonen zu validieren und zu testen. Die Frage nach dem ‚Warum‘, der Strategie und Einbindung ins Unternehmen stehen natürlich zu aller erst an. Man beginnt mit der Fragestellung, dem Problem oder der Herausforderung.
Wo wird Design Thinking angewendet?
Produktentwicklungen. Dinge zum Anfassen. Je nach Grad der Innovation soll es verbessern, verändern und neu entwickeln. Der ursprüngliche Ansatz hierbei kommt aus dem Produktdesign.
Software Produkte. Kann man in der Regel nicht anfassen. In der IT ist die agile Entwicklung von Software schon lange Praxis; Design Thinking nicht unbekannt. Besonders in den ersten Phasen, wenn es darum geht, zu erfahren, was der Kunde will und was später gecoded werden soll, ist diese Art der Herangehensweise oft in der Anwendung stark und hilft bei der frühen Entwicklung.
Services sind ähnlich wie die Softwares, Apps nicht sichtbar und dennoch ein wichtiger Bestandteil von Geschäftsmodellen. Dienstleistungen werden hier gerne mit der DT-Methode geschaffen, und auf die echten Bedürfnisse der Kunden abgestimmt.
Prozesse und Arbeitsabläufe sind ein sehr wichtiger Bereich im Design Thinking. Ich hatte oben bereits erwähnt, dass DT ein Denkansatz und eine Managementphilosophie ist. Es bringt ein sogenanntes Mindset mit, welches in unserer schnelllebigen Welt uns helfen kann mit den Herausforderungen im Arbeitsleben besser und effizienter umgehen zu können. Für mich persönlich der wichtigste und relevanteste Bereich und auch das Segment, worin mich meine Kunden am häufigsten um Unterstützung bitten. Vor den meisten Keynotes bitten mich die Kunden darum, etwas zum Kulturwandel und die Möglichkeiten durch kreative Denkprozesse wie DT und agiles Arbeiten zu sagen.
Ausrichtung auf den Menschen
Das besondere an Design Thinking ist die Ausrichtung auf den Menschen. Die Ergebnisse müssen dem Nutzer, dem Menschen dienen. Der Mensch wird ganzheitlich betrachtet, mit seinen wirklichen Bedürfnissen und Befindlichkeiten. Man betrachtet das Nutzerbedürfnis zuerst.
Aus dem Grundgedanken heraus, dass alles, was dem Menschen hilft und nützlich ist, auch der Wirtschaft hilft, ist einer der elementaren Aspekte im kreativen Denkprozess. Ein positives Menschenbild ist dabei Voraussetzung. So wie eine offene, positive auf Vertrauen basierte Führungskultur, die den Menschen befähigt, Innovationen und Ideen zu schaffen, die in der Digitalisierung für nachhaltigen Erfolg sorgen.
Design Thinking ist eine Problemlösungskultur. Was mein ich damit? Je öfter man die Methode mit all ihren Werkzeugen und Möglichkeiten durchlaufen hat, desto mehr entwickelt sich eine bestimmte Denkweise mit Problemen und Lösungen umzugehen. Das Erfahrungswissen multiperspektivischen Denkens in der praktischen Anwendung wirkt sich auf die Haltung aus, sich schrittweise und lernend einer Lösung zu nähern. Man lernt aus den Erfahrungen und Erkenntnissen der ersten Projektrunden. Durch das Testen von Lösungen und ihre Weiterentwicklung wird ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess eingeleitet. Man lernt nie aus. Der Wandel ist ständig und man kann sich immer weiter verbessern.
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Ich möchte noch auf die große Chance hinweisen, Design Thinking nicht nur als reine Methode anzuwenden, sondern und vor allen Dingen, um einen grundlegenden Kulturwandel in den Unternehmen etablieren zu können. Die reine Anwendung von Startup Methoden reicht nicht, um in unseren Zeiten weiter zu kommen. Ein Umdenken in eine neue Arbeitsweise, in eine neue Haltung ist notwendig. Deshalb freue ich mich, wenn meine Zuhörer bei meinen Vorträgen und Workshops Impulse mitnehmen können und wenigstens einen kleinen Teil dieser Methodik in die Arbeit integrieren können. Vieles ist nicht neu, – neu ist die Dringlichkeit, in der wir etwas verändern müssen. Vielleicht ist es sogar eine Rückbesinnung auf eine natürliche Empathie und der damit verbundenen Sicht auf den Menschen in der Wirtschaft.
Ich bin im Controlling und hab nichts mit der Produktentwicklung zu tun.
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Manchmal sagen mir einige Teilnehmer zu Beginn eines Workshops, dass sie nicht wissen, wie sie einen ganzen Kreativprozess in ihrem Job unterbringen sollen und nicht wissen, ob Design Thinking relevant für sie ist. “Ich bin im Controlling und hab nichts mit der Produktentwicklung zu tun.” Design Thinking Prinzipien können auf jeder Stufe eingesetzt werden, denn es ist vor allem die Herangehensweise und Denkhaltung, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen und sich mit auf das Problem und Herausforderung zu konzentrieren. Mit seinen Kollegen interdisziplinär und über Hierarchiegrenzen hinweg zusammen zu arbeiten. Eine Grundhaltung zum Experimentieren einzunehmen und alles visuell darstellen (Post-its) und für die Teammitglieder sichtbar zu machen.
Nutzerfokus
Problemorientiert
Interdisziplinäre und diverse Teams
Experimentieren
Visualisieren
Design Thinking ist einfach zu lernen aber schwer zu leben. Es ist keine Wissenschaft, sondern lebt vom praktischen Ausprobieren und es einfach mal zu machen. Erfahrungswissen steht hier eindeutig vor der Theorie. Besuchen Sie mich auf meiner persönlichen Website, um mehr über meine Workshops zu erfahren: https://blckswn.de/
Key facts about Mela Chu
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Mela Chu ist ein überzeugter Innovation Evangelist. Als Keynote Speaker begeistert sie ihr Publikum mit ihrer offenen Art, Erfahrung und insbesondere der Expertise für kreative Arbeitsprozesse und multiperspektivisches Denken.
Design Thinker u. Dozentin, Gründerin von BLCKSWN Innovation
Führte lange Zeit eine Galerie für junge Kunst
Studium: Werbung + Marketing
Expertise: Innovationsmethodik u. Beratung für Großunternehmen
Workshop Themen
Design Thinking
Happiness Thinking
Lean Start-up
Agile Innovationsmethoden
Scrum-Moderation
Empathie in der digitalen Welt
Algorithmus trifft auf Menschlichkeit – IQ plus EQ = Erfolg
Das Team von netkin bedankt sich für den Beitrag und sendet viele Grüße an Mela Chu.
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